Tolkiens Brief 015

Der Brief der Anspielungen

Podcast: Tolkiens Briefe
Veröffentlicht: 14. Mai 2025
Dauer: 02:33:45

In dieser Folge wird Brief Nr. 15 vom 31. August 1937 besprochen. Tolkien schrieb diesen Brief an Charles A. Furth von Allen & Unwin. Tobias und Annika geben Euch eine kurze Inhaltsangabe und ordnen die Korrespondenz in den Kontext von Tolkiens Lebens- und Schaffensgeschichte ein.

In dieser Folge wird Brief Nr. 15 vom 31. August 1937 besprochen. Tolkien schrieb diesen Brief an Charles A. Furth von Allen & Unwin. Tobias und Annika geben Euch eine kurze Inhaltsangabe und ordnen die Korrespondenz in den Kontext von Tolkiens Lebens- und Schaffensgeschichte ein.


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📜 ErwĂ€hnte Personen

Charles A. Furth (? – ?)
Gehörte neben Susan Dagnall zum Personal bei Allen & Unwin und hatte mehrere Positionen innne. ZunĂ€chst arbeitete er in der Produktionsabteilung des Verlages, spĂ€ter als Lektor und ab 1949 als Verlagsleiter fĂŒr LehrbĂŒcher. Auch im Rahmen der Verhandlungen mit den Disney Studios ĂŒber eine Zeichentrickverfilmung war Furth involviert. Über C. A. Furth gibt es in den Nachschlagewerken zu Tolkien keine Angaben zu Geburts oder Todesdaten.
Erste ErwÀhnung: Brief Nr. 10

George Stuart Gordon (1881 – 1942)
War ein britischer Literaturwissenschaftler, Professor fĂŒr englische Sprache und Literatur und ein Arbeitskollege von Tolkien. Gordon und Tolkien waren zur gleichen Zeit LehrkrĂ€fte an der Uni Leeds und arbeiteten an einer Publikation ĂŒber Geoffrey Chaucer, das schließlich aufgegeben wurde (mehr dazu in John M. Bowers: Tolkien’s Lost Chaucer). SpĂ€ter ĂŒbernahm Gordon den Merton Lehrstuhl fĂŒr Englische Literatur von Walter Raleigh in Oxford. 1928 wurde er PrĂ€sident des Magdalen College in Oxford. Tolkien und Gordon waren Mitglieder der KolbĂŹtar und Gordon war einer von mehreren Freunden, denen Tolkien bei der Veröffentlichung ein Exemplar von Der Hobbit schenkte.
Erste ErwÀhnung: Brief Nr. 15

Raymond Wilson Chambers (1874 – 1942)
War ein britischer Schriftsteller, Literaturwissenschaftler, UniversitÀtsprofessor und Bibliothekar, der sich unter anderem mit mittelalterlichen Texten wie Beowulf oder Widsith sowie insbesondere mit dem Leben von Thomas More beschÀftigte. Er war ein Arbeitskollege und enger Freund Tolkiens.
Erste ErwÀhnung: Brief Nr. 15

Russell Meiggs (1902 – 1989)
War ein britischer Althistoriker, Fellow am Keble College und spĂ€ter am Balliol College in Oxford. Zur Zeit der Veröffentlichung des „Hobbit“ gab er das Oxford Magazine heraus, in dem Tolkiens Gedichte „The Dragon’s Visit“ und „Iumonna Gold Galdre Bewunden“ (The Hoard) im Februar und MĂ€rz 1937 veröffentlicht worden waren.
Erste ErwÀhnung: Brief Nr. 14

Rayner Stephens Unwin (1925 – 2000)
War Verleger und Sohn von Stanley Unwin. Von seinem Vater erhielt er im Alter von 10 Jahren das Manuskript des „Hobbits“ zur Begutachtung. Er mochte das Buch und war der Ansicht, es werde allen Kindern im Alter von fĂŒnf bis neun Jahren gefallen und Allen & Unwin nahm das Manuskript an. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1968 ĂŒbernahm Rayner Unwin die Leitung des Verlags.
Erste ErwÀhnung: Einleitung zu Brief Nr. 9

Mary Elaine Griffiths (1909-1996)
War ab Studentin in Oxford und wurde bei ihrer Dissertation von Tolkien betreut. Sie wurde eine enge Freundin von Tolkien und seiner Familie und war eine der Vertrauten Tolkiens. Tolkien nannte Griffiths, die selbst von kleiner Statur war, spĂ€ter in einer Widmung ihrer Ausgabe des Der Herr der Ringe ‚Königin der Hobbits‘. Sie hatte 1936 das Manuskript des Hobbits an Susan Dagnall von Allen & Unwin gegeben, die es wiederum zur Veröffentlichung vorschlug.
Erste ErwÀhnung: Brief Nr. 9

Clive Staples Lewis (1898 – 1963)
Genannt Jack, war ein irischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Er lehrte am Magdalen College der University of Oxford und hatte den Lehrstuhl fĂŒr Englische Literatur des Mittelalters und der Renaissance an der University of Cambridge inne. Vor allem im angloamerikanischen Raum ist er bekannt fĂŒr seine inzwischen auch verfilmte Kinderbuchserie Die Chroniken von Narnia. Er ist einer der einflussreichsten christlichen Apologeten der Neuzeit. Tolkien und Lewis verband eine jahrelange enge Freundschaft und gegenseitig beeinflussten sie sich literarisch sehr.
Erste ErwÀhnung: Brief Nr. 11c

Charles Lutwidge Dodgson aka. Lewis Carrol (1832 – 1898)
War ein britischer Schriftsteller, Fotograf, Mathematiker und Diakon. Er war 26 Jahre lang Tutor fĂŒr Mathematik am Christ Church College. Unter dem Namen Lewis Carrol ist er bekannt als Autor der berĂŒhmten KinderbĂŒcher „Alice im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“ (oder Alice im Spiegelland).
Erste ErwÀhnung: Brief Nr. 15

Arthur Owen Barfield (1898 – 1997)
War Philosoph, Sprachwissenschaftler, Rechtsanwalt, Schriftsteller und Mitglied der Inklings. Er und C.S. Lewis verband seit dem Studium eine besonders enge Freundschaft. Tolkien und Barfield lernten sich in den spÀten 1920er Jahren durch C.S. Lewis kennen. Tolkien war sehr angetan von Barfields linguistischen Ansichten, etwa zur Einheit von Bedeutung und Klang.
Erste ErwÀhnung: Brief Nr. 11c

Sir Walter Alexander Raleigh (1861 – 1922)
War ein englischer Kritiker, Gelehrter, Dichter, Schriftsteller und Professor fĂŒr Englische Literatur in Oxford. Tolkien besuchte als Student Raleighs Vorlesungen ĂŒber Chaucer und seine Zeitgenossen sowie ĂŒber Drama in the Sixteenth and Seventeenth Centuries. Seine Nachfolge auf den Merton Lehrstuhl fĂŒr Englische Literatur war George Stuart Gordon,
Erste ErwÀhnung: Brief Nr. 15

Joseph Wright (1855 – 1930)
War britischer Philologe und Germanist und Tolkiens Tutor in Oxford. Tolkien lernte Deutsch, Latein, Griechisch und Walisisch. Bereits zu Tolkiens Schulzeit begegnete diesem der Name Joseph Wright, als Verfasser einer Gothischen Grammatik. Wright war von großer Bedeutung fĂŒr Tolkiens akademische Interessen. Wright empfahl Tolkien fĂŒr die Rawlinson and Bosworth Professur fĂŒr Altenglisch in Oxford.
Erste ErwÀhnung: Brief Nr. 6


💡 ErwĂ€hnte Figuren und weiteres

Bilbo Baggins
Ist ein Hobbit aus dem Auenland, der als lebende Legende des Auenland-Volkes gilt. Seine Abenteuer mit den Zwergen Thorin und Co. werden in Der Hobbit berichtet. WÀhrend dieser Abenteuer fand Bilbo den Einen Ring. Er wurde bekannt als der erste RingtrÀger, der den Ring freiwillig aufgab. Er vererbte ihn seinem Neffen Frodo Beutlin.

Hiawatha
Hiawatha bezieht sich hier auf das Gedicht „Hiawatha’s Photography“ von Lewis Carrol, das 1887 veröffentlicht wurde und als Parodie auf Henry Wadsworth Longfellows Gedicht „The Song of Hiawatha“ (1855) gelesen werden kann. Dieses bezieht sich auf Hiawatha, einen legendĂ€ren Sachem, der als MitbegrĂŒnder und FĂŒhrer des Irokesenbundes im 15. jahrhundert gelebt haben soll. Carrols Gedicht beschreibt die Schwierigkeiten eines Photographen namens Hiawatha, dessen Modelle nicht stillsitzen und die Aufnahmen somit scheitern.

Alice
Alice bezieht sich hier auf die Hauptfigur aus Lewis Carrols Werken „Alice im Wunderland“ (1865) und „Alice hinter den Spiegeln“ (oder „Alice im Spiegelland“) (1871). Alice wurde inspiriert durch Alice Lidell, die Tochter des Oxforder Dekans Henry Lidell, der, wie Lewis, im Christ Church College lebte. Sylvie & Bruno Sylvie & Bruno bezieht sich auf den zweibĂ€ndigen Roman von Lewis Carroll (1889 & 1893). Das Werk spielt in zwei Welten: In der realen Welt, dem England des viktorianischen Zeitalters, wird von der Liebe Arthur Foresters zu Lady Muriel erzĂ€hlt. Zum anderen Teil spielt die ErzĂ€hlung in einer Traumwelt, in der der Gouverneur von Anderland und seine beiden Elfen-Kinder Sylvie und Bruno Opfer einer Verschwörung werden. Der Ich-ErzĂ€hler wechselt zwischen diesen beiden Welten hin und her.


📚 Verwendete Literatur

  • Humphrey Carpenter: J.R.R. Tolkien. Eine Biographie. Übersetzt von Wolfgang Krege, Stuttgart 1983.
  • Humphrey Carpenter und Christopher Tolkien (Hg.): The Letters of J.R.R. Tolkien, London 2006.
  • Humphrey Carpenter und Christopher, Tolkien (Hg.): J.R.R. Tolkien Briefe. Übersetzt von Wolfgang Krege, Stuttgart 2021.
  • Humphrey Carpenter und Christopher Tolkien (Hg.): The Letters of J. R. R. Tolkien. Revised and Expanded edition, London 2023.
  • Christina Scull und Wayne G. Hammond: The J.R.R. Tolkien Companion & Guide. Reader’s Guide, London 2017.
  • Christina Scull und Wayne G. Hammond: The J.R.R. Tolkien Companion & Guide. Chronology, London 2017.
  • Christina Scull und Wayne G. Hammond: Die Kunst des Hobbit. Alle Bilder von J.R.R. Tolkien, Stuttgart 2012.
  • Christopher Tolkien: Pictures by J.R.R. Tolkien, London 2021.
  • John D. Rateliff: The History of The Hobbit. Contains the complete unpublished manuscript version of ‚The Hobbit‘, London 2013.
  • J.R.R. Tolkien: Das große Hobbit Buch. Der komplette Text mit Kommentaren und Bildern, herausgegeben von Douglas A. Anderson, Stuttgart 2012.
  • Gillian Avery & Julia Briggs (Hg.): Children and their Books. A Celebration of the Work of Iona and Peter Opie, Oxford 1990.
  • Rayner Unwin: George Allen & Unwin. A Remembrancer, Ludlow 2021.
  • Stanley Unwin: The Truth about a Publisher. An autobiographical record, London 2008.
  • Paul Brooks: Two Park Street. A Publishing Memoir, Boston 1986.
  • John M. Bowers: Tolkien’s Lost Chaucer, Oxford 2019.

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Dieser Podcast wird im Auftrag der Deutschen Tolkien Gesellschaft von Auenland Productions produziert.